2016 ist Geschichte. Das Jahr, in dem mein dritter Sohn geboren wurde, ist vorbei. Ich finde es immer etwas schwierig, ein Jahr gehen zu lassen, in dem Mann ein Kind bekommen hat. Ich hänge an den Geburten, der Zeit im Wochenbett immer hinterher…allerdings ist es mir im Vergleich zu meinen anderen beiden Söhnen diesmal leichter gefallen, mich vom Geburtsjahr zu verabschieden. Ich denke, das hängt mit dem Zeitpunkt der Geburt zusammen – die anderen beiden sind Herbstkinder, da war die Geburt zu Silvester grad mal um die 3 Monate her, während diesmal beim Märzbaby die Geburt doch schon etwas länger zurückliegt. Ja solange sogar, dass der 1. Geburtstag des Babybuben schon bald bevorsteht!
Heute ist der Babybub genau 10 Monate alt. Er wird noch immer primär gestillt – unglaublich oft sogar, denn vorletzte Nacht habe ich mal mitgezählt, wie oft er nächtens eigentlich am Busen hängt und es waren unfassbare 18 Mal! 18 Mal in der Zeit von 19:30 bis 6:30 hat er gestillt. Und das war eine durchschnittliche Nacht, keine von den schlimmen. In den schlimmen Nächten dockt er nämlich einfach gar nicht ab. So sind unsere Nächte seit gut 10 Monaten. Ich weiß nicht, wieso man das aushält. Wie ist das überhaupt möglich, dass ich bei so einem exzessivem Schlafmangel noch funktioniere, noch aktiv sein, sogar noch arbeiten kann? Sind das die wunderbaren Stillhormone, die mich da hindurchtragen? Anders kann ich es mir gar nicht erklären.
Wir haben das neue Jahr, wie schon das vergangene auch, mit einer Kindersilvesterparty eingeläutet. Freunde der Kinder und deren Eltern, die wiederum Freunde von uns sind, waren zu Besuch, wir haben gegessen, gespielt, gebastelt, Konfetti im ganzen Haus verstreut, noch mehr gegessen und gegen 20 Uhr ein Sprühkerzenspektakel im Garten veranstaltet, ehe die Freunde nach Hause gefahren sind. Unsere drei sind dann erschöpft ins Bett gefallen und um Mitternacht haben wir sie auf ihren Wunsch hin zum Feuerwerkbestaunen nochmal geweckt. Wir haben im ersten Stock einen Ausblick über die ganze Stadt – herrlich zu Silvester! Die Kinder bekamen Saft und wir alkoholfreien Sekt und danach sind wir zurück in unsere Betten gekrochen.
Und dann war der Jänner da. 2017. Ich mag Jänner und Februar ja nicht. Da ist bei mir meistens die Luft raus und doch steht das ganze Jahr vor mir und Tausend Projekte warten auf meinen Einsatz und eigentlich möcht ich mich nur im Bett verkriechen, weil’s draußen kalt und grau ist und ich sämtliche Energien für Weihnachten und Silvester aufgebraucht habe. Aber hilft ja nichts, man kann sich ja nicht ein Monat lang im Bett verkriechen. Und es ist auch schon viel Tolles im Jänner und Februar passiert. Da hab ich zum Beispiel vor 9 Jahren meinen Mann kennengelernt. Da hat sich 2010 unser erster Sohn zu uns auf den Weg gemacht. 2012 hab ich in der Zeit begonnen, als Trageberaterin zu arbeiten. 2013 haben wir erfahren, dass ich mit dem zweiten Sohn schwanger bin. 2014 habe ich im Jänner die Tragetreffen ins Leben gerufen. Also objektiv betrachtet sind Jänner und Februar super Monate in meinem Leben. Und tatsächlich kam der Antrieb auch heuer schneller zurück als gedacht und ich bin voller Tatendrang und freue mich wahnsinnig auf alles, was da heuer kommt.
Für mich stehen beruflich einige Veränderungen an, wir wollen am Haus etliches weiterbringen – zum Beispiel die Tür fürs Arbeitszimmer, das Geländer bei den Treppen in den Anbau oder die Terrasse warten darauf, finalisiert zu werden – mein ältester Sohn wird heuer eingeschult und noch ist die Schulentscheidung nicht 100%ig durch…. Der mittlere Sohn wird dann alleine im Kindergarten sein und ich bin gespannt, wie es ihm dabei ergeht. Wird er noch mehr aufblühen? Wird er verweigern? Überhaupt hat der gerade so einen enormen Entwicklungssprung hinter sich. Kein Kleinkind mehr, sondern so richtig 3 Jahre alt. Er versteht schon so viele Zusammenhänge, da komm ich oft gar nicht aus dem Staunen raus. Im Sommer wollen wir auch heuer wieder mit Freunden einen Hüttenurlaub verbringen, weil das letztes Jahr so ein wunderschönes Erlebnis war. Der Babybub wird zum Laufen anfangen und wahrscheinlich auch zum Sprechen! Er wird irgendwann im Laufe dieses Jahres mehr essen und weniger stillen. Derzeit sind wir noch weit davon entfernt, aber das beunruhigt mich keineswegs, denn es war bei meinen anderen Söhnen nicht anders. Bei beiden hat die Muttermilch in den ersten 1,5 Lebensjahren den Speiseplan dominiert, ehe sich dieses Verhältnis zwischen fester Nahrung und Milch geändert hat.
Und Neujahrsvorsätze? Hab ich eigentlich nie. Außer, dass ich mir jedes Jahr vornehme, die schönen Momente auf Zettel zu schreiben und alle in ein leeres Glas zu geben, um sie dann zum Jahresende gemeinsam hervorzuholen und noch einmal in diesen schönen Erinnerungen zu schwelgen. Das versuche ich heuer zum dritten Mal. Bisher hat das die ersten Wochen immer gut geklappt und so ab Mitte Februar/Anfang März hab ich dann komplett auf das Glas vergessen…
Sonst wollen der Mann und ich einfach wieder mehr Zeit miteinander verbringen. Das ist die letzten Monate oder sogar die letzten 1,5 Jahre viel zu kurz gekommen – was okay war, weil wir uns beide auf die Situation so eingelassen haben. Der Alltag als berufstätige Eltern von kleinen Kindern ist schon oft sehr anstrengend (wenn man daneben Haus baut noch mehr) und abends waren wir fast immer so erschöpft, dass wir gemeinsam mit den Kindern schlafen gegangen sind. Der Babybub ließ sich sowieso nicht ablegen, der konnte nur mit Körperkontakt schlafen… „So ist das halt mit Babys, die brauchen immer die Mama!“, hat mein Großer einmal gesagt, als ich gejammert hab. Recht hat er. So ist das halt einfach mit einem Baby. Aber es bleibt ja nicht für immer so, Kinder werden älter, das Baby schafft es irgendwann, 15-20 Minuten alleine im Bett zu schlafen und wir bekommen langsam wieder ein paar Minuten am Tag für uns zurück. Solange man an einem Strang zieht, solange wir beide da drin stecken, es für beide okay ist, eine gewisse Zeit lang weniger Paar und mehr Eltern zu sein, solange ist alles okay. Dennoch tut es mir gut, abends mal einfach nur ein paar Minuten ohne Kinder mit meinem Mann auf der Couch zu sitzen. Einfach einige Momente lang nur ich sein – wenn dann ausnahmsweise mal 30 Minuten keiner nach mir kräht, vermiss ich sie eh schon wieder, meine Kinder. 😉
Doch. Einen Vorsatz gibt es noch: ich möchte weniger Zeit mit meinem Handy und am Computer verbringen. Noch mehr im Hier und Jetzt und nicht nur körperlich anwesend sein für die Kinder. In diesem Sinne, weil ich sie grad hinter mir antraben höre, drehe ich den Computer jetzt ab und bin für heute fertig mit Schreiben.
Auf ein tolles Neues Jahr!
Eure Mariella.