Falls euch jetzt gleich mal die Frage auf der Zunge liegt: „Waaaaaas? Deine Kinder essen das?“. Nein. Natürlich nicht. Für die gab es nackten Reis. Und Ketchup.
Ich habe schon vor ein paar Jahren die Entscheidung getroffen, dass bei uns zuhause nicht der damals 3jährige den Speiseplan bestimmt, weil wir dann jeden Tag nur Palatschinken, Pizza und Pommes (abwechselnd, gleichzeitig, in der Reihenfolge und andersrum) essen würden. Nein, über die Familienkost entscheide zum größten Teil ich. Schon vor einigen Wochen habe ich davon erzählt, dass ich jede Woche Kochpläne erarbeite und dass die Kinder darauf natürlich Einfluss nehmen können, weil ich sie selbstverständlich schon danach frage, was sie gerne essen möchten. Und das koche ich dann auch. Aber an den restlichen Tagen gibt es das, was wir als Erwachsene und Eltern unserer Kinder für eine vollwertige, nahrhafte, abwechslungsreiche und gesunde Familienkost halten. Und ja, da sind definitiv Sachen dabei, die die Kinder derzeit noch nicht essen möchten. Das respektieren wir auch einfach so, keiner muss kosten, niemand wird gezwungen etwas zu essen. Wir kochen immer eine Beilage, die die Kinder aber gerne essen. Und wir sind davon überzeugt, dass sie von alleine kosten, probieren und ihren Speiseplan erweitern werden, wenn sie so weit sind. Konkret sehen tun wir das übrigens eh schon beim 6-jährigen, der vor etwa einem halben Jahr entschieden hat, dass es vielleicht gar nicht so ungeschickt wäre, die Dinge zuerst mal zu kosten, bevor man sie ablehnt, weil doch tatsächlich manchmal Speisen dabei sind, die ihm wider Erwarten schmecken. (gestern sogar die Kürbis-Linsen-Lasagne!)
Zurück zum Thai-Curry. Zum Thai-Curry mache ich immer Reis, ganz schlicht und einfach, der gehört eh dazu und den mögen bei uns die Kinder gern.
Das Rote Thai-Curry kann man sehr abwechslungsreich und auch komplett vegetarisch bzw. vegan zubereiten. Die Basis des roten Currys ist die Rote Currypaste. Die wird immer in Öl angebraten und dann mit Kokosmilch abgelöscht. Welche Zutaten man dann noch dazu gibt, kann ganz individuell gestaltet werden. Die Currypaste gibt es in Asialäden und in der Asienabteilung von großen Supermärkten. Ich hab meine vom Supermarkt, das ist ein kleines Glas mit 100g Paste und die hält ewig lang im Kühlschrank. Sie ist außerdem auch nicht sonderlich scharf
Ob der Roten Currypaste hatte ich heute aber kurz Bedenken, weil es tatsächlich nicht möglich ist, das rote Curry ohne sie zuzubereiten, sie allerdings 7g Salz/100g Paste enthält und das ist schon ein recht hoher Salzgehalt. Deshalb habe ich die verwendete Menge (1 EL) zuerst abgewogen und mir so ausgerechnet, dass das Curry ohne weitere Zugabe von Salz durch die Currypaste 1,4g Salz enthalten wird. Die Menge, die der Babybub ist, würde also auch mit Currypaste so wenig Salz beinhalten, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte.
Rotes Thai-Curry mit Hühnerfleisch und Gemüse
- 400g Hühnerfilet
- 800g Gemüse (nach Wahl; ich hatte Brokkoli, Karotten, Bambussprossen und Auberginen hier)
- 1EL rote Currypaste
- Sesamöl oder Erdnussöl (ein anderes hocherhitzbares Öl tut’s natürlich genau so)
- 400ml Kokosmilch
- 2EL Fischsauce
- Sojasauce
Hühnerfilet in Stücke schneiden, Gemüse schälen und/oder putzen und ebenfalls in Stücke schneiden. Die Fingerfertigkeit des Beikostbabys bei der Größe der Stücke berücksichtigen.
Etwas Öl in einem breiten Topf oder WOK erhitzen, die Currypaste darin anbraten, mit etwas Kokosmilch ablöschen, dann die restliche Kokosmilch zugießen, umrühren und aufkochen lassen. Das Fleisch hineingeben und 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Das Gemüse zugeben und je nach Art des Gemüses und Größe der Stücke weitere 5-10 Minuten bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
Fleisch und Gemüse für das Beikostbaby entnehmen und abkühlen lassen.
Das restliche Curry mit Fischsauce, Sojasauce und Salz abschmecken.
Dazu Reis servieren.
Viel Spaß beim Nachkochen!
Eure Mariella.